Neue Wege für Viva la Vida

07.03.2025
Viva La Vida

Manch einer mag sich gewundert haben, ob die Katalognummer 3 der diesjährigen Frühjahrsauktion des Westfälischen Pferdestammbuchs mit Namen Va Va Voom früher nicht einen anderen Namen trug. In der Tat handelt es sich bei dem Hengst um Viva la Vida, den die Equus Invest AG 2022 bei der Auktion nach der Westfälischen Hauptkörung erworben hatte. Als Zuchtname ist das im Katalog vermerkt. Das hat Fragen aufgeworfen, die wir an dieser Stelle beantworten möchten.

Viva La Vida war bei seiner Körung 2022 einer der umjubelten Söhne aus dem Premierenjahrgang des Viva Gold, der hier auf den berühmten Stamm der Dodona (Ahlerich, Rembrandt, Rubinstein) trifft. Die Hoffnungen in ihn waren groß, sowohl wegen seiner Blutführung als auch wegen seines offenkundigen Talents.

Beim Anreiten und bei seiner ersten Leistungsprüfung 2023 war er zunächst vollkommen unproblematisch, sehr brav und motiviert. Vierjährig zeigte er sich plötzlich unwillig, so dass die Sportprüfung im April abgebrochen werden musste. Weil sein Verhalten so untypisch war, wurde er tierärztlich untersucht. Es wurde eine ausgeheilte Rippenverletzung diagnostiziert.

Nun stellte sich die Frage, wie es mit dem Hengst weitergehen sollte. Für mehrere Wochen wurde er ganz in Ruhe gelassen, nur leicht an der Longe bewegt und stand ansonsten meist auf der Koppel oder dem Paddock.

Thomas Münch, der Zuchtleiter des Westfälischen Pferdestammbuchs, war über die Vorgänge informiert und bot an, den Hengst ins Westfälische Pferdezentrum bringen zu lassen, um zu schauen, wie er sich dort präsentiert. Schließlich war er im Vorfeld der Körung gründlich untersucht und für gesund befunden worden. Im Westfälischen Pferdezentrum wurde Viva la Vida zunächst longiert, dann setzte sich ein Reiter in den Sattel. Der Hengst zeigte keinerlei Anzeichen von Schmerz. Er wurde vorsichtig antrainiert. Auch unter dem Sattel präsentierte Viva la Vida sich vollkommen lahmfrei und ohne Anzeichen von Schmerz. Das war im August 2024.

Seither hat Viva la Vida in Ausbildungshinsicht große Fortschritte gemacht und zeigte sich so gut, dass Thomas Münch anbot, ihn für die Frühjahrsauktion aufzustellen. Da die Hengststation Gut Neuenhof mit Bundeschampion Bentheim bereits einen Vertreter des Dodona-Stamms aufgestellt hat, erhielt Münch das Go – allerdings nicht ohne eine weitere tierärztliche Untersuchung durch einen dritten Kollegen. Da auch dieser keinerlei Bedenken und ihn für gesund befunden hatte, steht Viva la Vida nun mit dem Namen Va Va Voom zum Verkauf.