Als Waisenfohlen, das im Gestüt Gut Neuenhof aufgezogen wurde und dann züchterisch und sportlich durchstartete, hatte Cashmere schon immer eine herausgehobene Stellung. Zu Recht, wie sich bei der Westfälischen Hauptkörung 2024 einmal mehr gezeigt hat.
Zwei Söhne des Cashmere waren bei der Reitpferdekörung in Münster-Handorf zugegen, beide aus der Zucht des Gestüts Gut Neuenhof, beide erhielten das Go für die Zucht, einer zudem eine Prämie. Unter dem Namen Cashmere’s Carat wird er nun in die Hufspuren seines Vaters treten.
Cashmere selbst ist zwar westfälisch gebrannt, vertritt jedoch den Holsteiner Stamm 1094, aus dem diverse 1,60 Meter-Springpferde hervorgingen sowie zum Beispiel der Oldenburger Siegerhengst 2008, Le Champ Ask, und in direkter Linie Cashmeres ebenfalls gekörter Halbbruder Carento. Cor de la Bryère hat die Springpferdezucht im Land zwischen den Meeren weltberühmt gemacht. Bei Cashmere ist der große Franzose gleich dreimal vertreten: über Vater Cristallo, Muttervater Contender und Urgroßmutter Ordela, die eine direkte Tochter des Ausnahmehengstes war. Cashmere selbst war Reservesieger seiner Körung, absolvierte seine Hengstexamen mit Bestnoten und gewann 2020 Silber beim Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde. Inzwischen ist er international S-erfolgreich. Als Vererber stellte er Siegerfohlen, Sieger- und Endringstuten sowie nun drei gekörte Hengste.
Im Falle der jüngsten gekörten Cashmere-Kinder haben wir auf die bewährte Kombination mit dem Holsteiner Mutterstamm 2004 gesetzt, dem eine unserer Stammstuten entspringt, U-Cassina v. Cassini – Carthago – Ladalco. Wie gut diese Kombination funktioniert, demonstriert u.a. U-Cassinas Sohn Caressini v. Carento. Er war unser erster selbstgezogener Bundeschampion und platzierte sich international in Springprüfungen bis 1,50 Meter. Zudem stellte U-Cassina in Kombination mit Cashmeres Vater Cristallo I den ebenfalls gekörten Cronau.
Der nun prämierte Cashmere’s Carat ist ein Enkel der U-Cassina. Zuchtleiter Thomas Münch kommentierte ihn wie folgt: „Sicherlich im oberen Rahmen auf solidem Fundament stehend. Gut ausgeprägte Gelenke, gut ausgeprägte Vorderpferdpartien und sicherlich auch in der Bewegung ein Hengst, der sich nicht verstecken muss hinter seinen Kollegen in der Dressursparte. Mit genügend Abdruck versehen, vor allem in der Galoppade leichtfüßig ins Bergauf das Ganze und getragen.“
Diese Doppelbegabung, die auch dem nun gekörten Bruder zu eigen ist, wird sowohl von Cashmere als auch von seinem Vater Cristallo I zuverlässig weitergegeben. Beide platzierten sich als Junghengste auch in Reitpferdeprüfungen.
Die Mutter von Prämienhengst Cashmere’s Carat, Staatsprämienstute Helena v. Hermes de Lux, war das vierte Fohlen der U-Cassina und platzierte sich bei der Westfälischen Elite-Schau 2016 auf Rang vier im Endring. Über ihren Vater bringt sie das Edelblut des Anglo-Arabers Hermes D’Authieux ins Pedigree unseres Neuzugangs. Über Hermes de Lux’ Mutter G-Manjana EGE ist Carat zudem auf Olympiahengst Carthago Z ingezogen.
Sowohl Carat als auch sein ebenfalls gekörter Dreiviertelbruder, der ein direkter Sohn der U-Cassina ist, kombinieren also die beiden großen Stammväter der Holsteiner Zucht in ihrer Ahnentafel, Cor de la Bryère und Capitol I. Und das gleich mehrfach abgesichert.
Während Cashmere’s Carat neben der sportlichen Ausbildung auch direkt in die Zucht geht, soll sich sein Stallkollege erst einmal sportlich die Sporen verdienen. Wir freuen uns auf die Zukunft mit den beiden Söhnen unseres Ausnahmehengstes Cashmere!